Karate
Make It Fit
Es braucht nur dieses eine Riff, diesen bestimmten Gitarren-Sound und die sprechsingende Stimme von Geoff Farina, um nach einigen Sekunden des Openers “Defendants” zu wissen, dass man es wieder mit der 1993 in Boston gegründeten Band und ihrem einmaligen Genre-Mix zu tun hat. Der war stets schwer festzumachen. Experimenteller Jazzrock, Slowcore, Post-Rock, Emo-Indierock mit Punkwurzeln – Karate spielten das alles mit unterschiedlichen Ausprägungen auf ihren bisherigen sechs Alben.
Die zehn Songs auf “Make It Fit” klingen mehr nach Rockmusik als die beiden wunderbar sinnierenden, post-rockigen Alben “Unsolved” (2000) und “The Bed Is In The Ocean” (1998), aber auch weniger gniedelnd als das schwierige “Some Boots” (2002).
Farinas Gitarrenspiel ist 2024 vielseitig, fließend und grandios, scheut sich nicht vor Blues und Jazz, kann aber auch schnörkellos nach vorne gehen wie in “People Ain’t Folk”, einem von fünf neuen Songs, die etwa zweieinhalb Minuten kurz sind. Das melancholische “Liminal” nimmt sich hingegen mehr Zeit und Raum und füllt seinen mäandernden Rhythmus mit jazziger Gitarre samt kurzem Solo. “Fall To Grace” ist in seinen fünf Minuten zugleich wunderbar melodiös und zurückgelehnt. Dass Karate “Make It Fit” größtenteils örtlich voneinander getrennt geschrieben haben, hört man dem Album nicht an, so lebendig wie es klingt.
Das steckt drin: Minutemen, Slint, Tortoise
weitere Platten
Pockets
VÖ: 23.08.2004
Some Boots
VÖ: 09.09.2002
dto
VÖ: 30.11.1999
The Bed Is In The Ocean
VÖ: 01.01.1998
In Place Of Real Insight
VÖ: 01.01.1900