Es ist schon kopflastig, was der Komponist hier macht. Titelgebend ist der Versuch Henry Fords, im Dschungel am Amazonas eine Autoreifenfabrik zu bauen. Doch dann wurde Naturkautschuk überflüssig und die Fabrik nebst Arbeiterstadt dem Verfall preisgegeben. Utopien und deren Scheitern – das ist das Thema dieses Albums. Gleichzeitig lehnt der Titel nicht umsonst an Sibelius Finlandia. Spätromantische Symphonik vermischt mit etwas Elektronik – klingt manchmal grenzwertig zuckrig. Johannsson hat schon viele Soundtracks für isländische Programmkino-Filme erarbeitet, das hört man. Er bemüht sich bei all den Geschichten hinter der Musik (Themen aus der Antike, über behinderte deutsche Raketenschöpfer etc.) um klare Instrumentierungen und einen roten Faden, will aber gern auch mal zu viel. Eine traurige Orgel spielt zum Ende des amerikanischen Traums (Chimaerica – ein Update des alten Mythos), eine Klarinette für Henry Fords beste Tage – das alles will musikalisch zusammenpassen, tut es aber nur widerwillig. Ähnlich wie beim Vorgänger IBM 1401 – A Users Manual dominieren die Ideen die Musik und verhindern ein wirklich großartiges Album. Die Gedankenreisen sind dennoch faszinierend, die Anstöße aus der Popkultur (Sunn O))) lieferten Inspiration) spannend, allerdings zu zurückhaltend aufgegriffen.