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    Idlewild
    Make Another World

    VÖ: 09.03.2007 | Label: Sanctuary/Rough Trade
    Text:
    7 / 12

    Es hätte eine klassische Trennung wegen „musikalischer Differenzen“ werden können. Aber sie machen weiter und spielen ihren Gitarrenpop wieder lauter.

    Dass es dieses Album gibt, ist eine Überraschung. Es gab 2005 viele Anzeichen, dass Idlewild eine Band vor kurz der Auflösung waren: Nach dem Karriere-Höhepunkt (unter anderem als Vorband von Coldplay) folgte eine gute, ruhige Platte, die aber irgendwie so in der Form keiner wollte („Warnings/Promises“) und die einen Richtungsstreit auslöste: Sänger Roddy Woomble wollte endgültig weg vom kratzigen Noisepop der alten Jahre, bei dem er früher auch mal schreien musste. Seine neue Leidenschaft war der Folk. „Make Another World“ existiert, weil man einen Kompromiss fand. Woomble nahm eine Folk-Platte unter eigenem Namen auf („My Secret Is My Silence“, in Deutschland nur als Import zu haben, aber unbedingt empfehlenswert) und gestattete Idlewild wieder eine Spur mehr Krach und Sperrigkeit; freilich nicht mehr auf einem Majorlabel, da sich Karrieretiefs nicht wegdiskutieren lassen. Ob „Make Another World“ ein Weg aus dem Tal ist, wird sich zeigen. Immerhin, Idlewild machen wenig falsch. Die Songs sind kürzer, wesentlich kratzbürstiger als zuletzt – aber immer noch voller Melodien. „If It Takes You Home“ und „Finished It Remains“ haben was von flotten Jimmy Eat World- oder Promise Ring-Singles, eine handvoll Songs erinnern angenehm an die spröden Collegerock-Platten von R.E.M. Die verdienen heute Millionen, Idlewild werden sich mit diesen Neuanfang wieder durch die Provinz spielen müssen. Wenn dieses Album ein Wegweiser durch das Karrieredickicht ist, stehen die Chancen, noch einmal nach oben zu kommen, aber gar nicht schlecht.

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