“Balance Of The Body” und “Cowboy” sind ein mächtiger Eröffnungsblast. Die Soundwand erinnert an ‘bluNoise’, die Stimmung an die Deftones, die Stimme ein wenig an Daniel Johns. In “The Moaning Of The Heavens” glaubt man, die Smashing Pumpkins zu hören und wird richtig melancholisch angesichts dieser locker fließenden Nummer mit Billy Corgan-Gesang. Und so geht das weiter. Der ‘an wen erinnert mich das jetzt?’-Effekt lässt einen nicht los. Hier eine Intonation von U2, da trockene Riffs mit nach hinten gemischtem Manson-Geschrei, bevor der melodische New Metal/New Rock-Refrain einsetzt. Die Arrangements, Songstrukturen, Stimmungswechsel und Melodien auf diesem Album sind wie eine Reise durch die letzten zehn Jahre der Rockgeschichte. Dabei machen Honeytoast ihre Sache durchaus amtlich. Das drückt, groovt, schiebt und knallt ganz ordentlich und hat in aggressiven Stücken wie “Highly Evolved” trotz der Snowboard-Vermarktungstauglichkeit einige Kanten bewahrt. Am besten sind sie allerdings dann, wenn sie den breiten Soundwall mit lieblicher Melodie verbinden, das Crossovertaugliche stecken lassen und sich emotionalem Rock hingeben. Wenn sie sich auf diesem Wege vor allem gesanglich von Stereotypen emanzipieren, kann es nur bergauf gehen.