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    Hollywood Ending
    Praying To Fiction

    VÖ: 20.06.2005 | Label: Mighty Atom/Cargo
    Text: Oliver Uschmann
    7 / 12

    -Doppelrezension mit Hondo MacLean-


    Zwei Sprösslinge des Funeral For A Friend-Heimatlabels ‘Mighty Atom’, die das Vermächtnis auf ihre Art weiterentwickeln.

    Hondo MacLean wären nicht ganz zu Unrecht beleidigt, wenn man ihre ums Extreme bemühte Musik in einen Sack mit den Posterboys des Screamo stecken würde. Dazu ist ihr erstes Album nach zwei EPs in der Tat zu kratzbürstig. Zwar treffen auch hier Slayer-Riffs auf Thursday-Gitarren und schubsen die Hörer zwischen Gesang und derbem Gebrüll hin und her. Beides allerdings – Gebrüll wie Gesang – ist um einiges heftiger gestaltet als bei vergleichbaren Bands. Die zwei Varianten des Gebölkes lauten Kreischen wie ein abgestochener und growlen wie ein angreifender Ork. Das Geriffe, das die Melodie-Inseln wie eine wütende See umspült, gerät häufig zu selbstbezogen und verhindert genau das, was laut Band hier im Vordergrund stehen soll: Songs. Und auch, wenn dieses Album so hart ist, dass nur Death Metal-Freunde es genießen können, ist das auf die Spitze Treiben einzelner Versatzstücke zwar laut, aber noch lange nicht extrem. Die Label-Kollegen Hollywood Ending hingegen schießen mit ihrer Songorientierung manchmal über das Ziel hinaus. So fällt es schwer, sich die Collegerock-Nummer “Angel Town PtII” mit ihrem schleimigen “I wanne be right where you are”-Refrain nicht als Zugeständnis an die kleinen Mädchen vor der Bühne zu denken, zumal die Pressefotos dieses Vorurteil nicht gerade abbauen. Wofür war Grunge eigentlich gut, wenn er es nicht einmal geschafft hat, die visuelle Rückkehr der Boyband zu verhindern? Das Gegenextrem zur Halbballade bildet der knackige Einstieg “New Day Rising”, der überzeugend Helmet und die Deftones zur reduzierten Präzisionsarbeit verschmelzt. Dazwischen steht eine Menge gegenwärtiger Alternative Rock; nennt ihn Emo, nennt ihn Core. Mal straight wie Sense Field, mal mit leichtem Bombast, versetzt mit den üblichen Sing/Schrei-Spielchen und alles in allem ganz gut zwischen Knüppel und Zuckerrübe ausbalanciert. Was Hollywood Ending von anderen Bands abhebt, ist, dass sie schon mal von Groove gehört haben. Die “Verrücktheit von Mike Patton” allerdings, die ihnen ein bekanntes Metalmagazin andichtete, ist nun wirklich nicht zu entdecken.