Hidden Masters
Of This And Other Worlds
Text: Jan Schwarzkamp
Allein auf weiter Flur ist das Trio aus Glasgow, Musik wie ihre mach heute niemand mehr. Zumindest nicht so gut und versiert. Kaum zu glauben, dass die Masters nur ein Trio sind. Doch Buddy-Holly- und Gene-Vincent-Fan David Addison (g, voc), der bärtige Schlagzeuger John Nicol und der androgyne Alasdair C. Mitchell (b, key, voc) sind eben talentiert genug, um ihren Retro-Trip wundervoll auszuschmücken. Beeinflussen lassen sie sich dabei von mehr oder minder bekannten 60s-Bands wie The Idle Race, July, The Move, The Pretty Things, The Kinks, The Zombies, Tomorrow oder Nazz. Doch “Of This And Other Worlds” ist kein lustiges Zitate-Raten. Vielmehr haben Hidden Masters ihre Hausaufgaben gemacht und das Material der alten Helden verinnerlicht. Nun sind sie in der Lage, etwas Eigenes daraus zu machen, ein Schaulaufen der Stile, in dem Prog, Psychedelic und 60s-Pop ineinander greifen. Die dreistimmigen Harmonien sind glasklar. Die Gitarre wechselt zwischen akustischen Texturen, dem Twang von Gene Vincent und elektrischen Ausbrüchen (bis hin zum Black-Sabbath-Breakdown in “Into The Night Sky”). Bass und Schlagzeug dirigieren die Songs mit ständigen Tempowechseln. Da kann es vorkommen, dass es in nur einem Song von Westcoast-Pop über 50s-RocknRoll bis zu klassischen Prog und zurück geht. Aber nie zu kompliziert, sondern immer mit dem größtmöglichen Vergnügen. Und all das von einer Band, die hiermit ihr Debüt abliefert und bisher nur als Hintermänner auf dem Bonnie-Prince-Billy- und Trembling-Bells-Album “The Marble Downs” in Erscheinung getreten ist.