War die Post-Hardcore-Liga vor zwei, drei Jahren noch sehr spärlich besetzt, so ist das Feld der Bands, die sich zumindest musikalisch vom klassischen HC-Lager absetzen, heute schon ziemlich überschaubar. Hankshaw aus Florida haben sich entschieden, ihren Gelüsten nach melancholischen Melodien und schwermütigen Harmonien uneingeschränkt nachzugeben. Damit gelangten sie zu einem Sound, der auf Postcore-Pionieren wie Samiam und Shudder To Think aufbaut, Gitarrenrock-Elemente integriert und trotzdem eine Spur anders ist als die Summe der Bausteine. Frontmann Harold Hasselback hat zudem eine Stimme, die in ihrer Kopflastigkeit so fragil und hoch klingt, daß man bis zur Hälfte des Albums kaum sagen kann, ob jetzt Männlein oder Weiblein am Mikrophon hängt. Die Housemartins sind vielleicht ein passender Vergleich.”Nothing Personal” ist, ganz im Gegenteil, ein sehr persönliches, weiches Album, das sich zu keinem Zeitpunkt penetrant in den Vordergrund drängelt. Deshalb läuft es Gefahr, übersehen zu werden – doch es wäre aufrichtig schade darum.