RZAs kreativer Output nimmt langsam beängstigende Formen an. Nicht genug damit, daß er gerade noch die gesamte Doppel-LP seiner Wu-Tang-Posse und sämtliche Solo-Releases der Familienmitglieder produziert hätte, so ganz nebenbei legt er noch die zweite, superfette Platte seiner so-called Supergroup Gravediggaz vor. Und belegt damit erneut seine momentane Ausnahmestellung im Ostküsten-HipHop. Denn gemeinsam mit Fruitkwan (ex-Stetsasonic), dem HipHop-Produzenten Prince Paul und MC Poetic gelingt ihm schon wieder ein ganz großer, geradezu visionär-minimalistischer HipHop-Wurf. Auch wenn der morbide Horrorcore des ersten Albums Niggamortis” rein textlich der Vergangenheit angehört – man hat sich nunmehr größtmögliche Positivity auf die Fahnen geschrieben -, ihre Beats sind definitiv deeper als die Hölle, und die Skillz, nicht ganz so exaltiert wie die der Wu-Tang Clan-Members, fließen wie kochendheiße Lava oder kristallklares Wasser – oder auch beides auf einmal. 14 Tracks lang ist stoisches Kopfnicken angesagt, der Groove trifft wirklich auf direktem Wege das zentrale Nervensystem eines jeden HipHop-Fans und untermauert einmal mehr die Tatsache, das RZA als wichtigster Eastcoast-Produzent des ausgehenden 20. Jahrhunderts in die Black Music-Annalen eingehen wird.