Die ätherische Schönheit Portisheads trifft auf Noise-Gitarren. Es gibt viel zu entdecken, wenn man die Glorybox öffnet.
Glorybox haben ihren Namen einem Song von Portishead entnommen und tatsächlich ruft die Art, in welcher der Gesang von Sarah Johansen im Raum schwebt, den Geist von Beth Gibbons hervor. In Kombination mit den zeitweilig sehr dominanten harten Gitarrenklängen auf “Vacuum” erinnert das Ganze zuweilen aber auch stark an Skunk Anansie, was die Originalität von Glorybox erst einmal in Grenzen hält. Zwar schleicht in vielen Songs wie durch Zauberhand ein poppiger Refrain durch die Sounddichte hindurch, der sich aufgrund des Duettgesangs von Sarah und ihrem Bruder Jan angenehm in den Vordergrund zu drängen versteht, doch will die Band oft zu viele Ideen in einen einzelnen Song packen. Bei mehrmaligem Hören begibt man sich allerdings wie von selbst auf musikalische Entdeckungsreise und glaubt dann beispielsweise in “A Division Of Hope Associates” Kate Bush oder in “Star” Björk zu hören. Oder man lernt die Epik von “Sonic Ocean” als architektonisches Klangkonstrukt zu schätzen. Oder gibt sich vollends der träumerischen Brillanz des letzten Tracks “Digital Lava” hin. Obwohl “Vacuum” beim ersten Hören etwas langweilig wirkt, gewinnt das Album mit der Zeit enorm an Wirkung. Und sei es nur, weil man die zahlreichen Einflüsse der Band heraushören möchte.