Irgendwann muss das Gerede vom “Soundtrack für einen imaginären Film” mal aufhören. Denn ohne Film ist diese Musik so sinnlos wie der Werbespot für eine imaginäre Zahncreme. “Habe Fantasie, starte deinen imaginären Film”, würde Will Sergeant, der sich hier Glide nennt, jetzt wohl sagen. Man sollte es sein lassen, denn wie würde der aussehen bei einem Lied, das – schlimm genug – “Iggy & Ziggy” heißt und als Ethno-Krautrock-Elektro-Gebräu eine Giftspritze für die Nerven ist. Ähnlich arg: “Chopped Hog”, Space-Blues für Papas Wiederentdeckung der alten Wasserpfeife. Und ist das vielleicht sogar Techno-Romancier Robert Miles, der beim Opener “A Golden Dawn” das E-Piano spielt? Nun ist dieser Will Sergeant eigentlich ein Guter. Sein Gitarrenspiel bei Echo & The Bunnymen hat die ganze Britpop-Bande beeinflusst, und auch als Songwriter und vor allem Arrangeur hatte er seine großen Momente. Doch nur zweimal wird er seinem Namen gerecht: Bei “I Have Seen The Sunlight”, dem einzigen Song mit Gesang, beigesteuert von Gattin Paula; und bei “Expo 68”, das gegen Ende des Reigens mit unverhoffter Leichtigkeit Futuristik und Nostalgie verbindet. Das war auch das Konzept der ganzen Platte, doch bei der Ausfallquote kann man nur von einem großen Scheitern sprechen.