Alle Achtung: Derart viele funkelnde, intelligent arrangierte Songs auf einem Haufen von einer bis dato unbekannten Band machen mich sprachlos. Was kümmert einen der latent blöde Name, wenn seither Auto fahren wieder Spaß macht und man Strafzettel mit breitem Grinsen quittiert? Eben. Zusammen mit Moses Schneider (u.a. Van Der Meer, Sun, Pornomat), dessen Produktion einem akustischen Befreiungsschlag nahe kommt, haben die Kölner Glamourboys für ne überschaubare Stange Bares mal eben in Frisco eines der Alternative-Highlights 99 aus den Amps geblasen! Der Uptempo-Burner Things In Heaven” ist Adrenalin pur, Redeem Yourself” rollt auf einem hymnischen Keyboard-Riff dahin wie ein Siebentonner auf Breitreifen, und wenn Draggin Around” kein Hit wird, dann nur, weils nicht auf MTV läuft. An anderer Stelle wiederum erweisen sich die Vier als zarte Pop-Melancholiker, etwa im bedrückend intimen Unreachable”, während Personal Jesus” mutig in den gitarristischen Durchlauferhitzer verfrachtet wird. Diese Knaben haben mehr Substanz als das Gros der hiesigen Durchschnitts-Soße aus Vivid, Liquido, Torn und den hanebüchenen Eat No Fish zusammen. So also kann deutsche Rockmusik auch klingen!