Mit bereits locker über 200 Liveshows im Vereinigten Königreich plus drei von der dortigen Presse hoch gelobten EPs war es an der Zeit, dass Fulc den Schritt zu einem kompletten Album wagten. Mit “Biting Insomnia” machen die von vielen Publikationen als “best new band in Britain” gelobten Herren aus Leeds nun endlich Ernst. Schon die ersten Riffs des Eröffnungsstücks “Not Lazy” lassen an Nirvana denken. Das Schlagzeugspiel von Mark Cooke sowie Duane Walkers Gesang im weiteren Verlauf des Werkes erinnern stark an Dave Grohl bzw. Kurt Cobain. Und am Ende der Platte steht ein versteckter, unbetitelter Bonustrack, bei dem sich die Musiker à la “Endless Nameless” auf Nevermind punkig laut austoben. Trotz dieser Punkte hat das Quartett etwas mehr als reine Klonerei zu bieten. Mit “Taken Guilty” oder “Feet” wenden sie sich gekonnt klassisch-metallischem Stadionrock zu. Zwischendurch – beim galoppierend schnellen “Hair Trigger” etwa – drückt das Quartett Therapy?-mäßig auf die Tube, während es mit dem komplex aufgebauten “Again” in Sachen Arrangement und Power durchaus an Muse heranreicht. Übrigens drehte deren Producer Mark Thomas auch hier an den Knöpfen. “Biting Insomnia” ist kein besonders origineller, dafür aber immens kraftvoller Erstling einer Gruppe, die offenbar den Willen und dazu die künstlerischen Mittel hat, wieder etwas Schwung in dieses stark im Abflauen befindliche Genre zu bringen.