Auf ein massiv rockendes Groove-Erdgeschoss setzen Filibuster ihr aus Ska und Reggae gemauertes Häuschen.
Steve Albini saß bei dieser Produktion hinter dem Mischpult und hat wiede mal einen verdammt guten Job abgeliefert – allein die Drumsounds lohnen schon als Kauf dieser Platte, denn sie klingen fetter und feister als ein westfälischer Hinterschinken. Die große Kunst Filibusters ist es, ständig Windungen in ihre Songs zu setzen, ohne dass diese überladen oder sperrig wirken würden – der Zuhörer wird lediglich aufgefordert, konzentriert auf Entdeckungsreise zu gehen. Tiefe Bariton-Sounds vom Saxophon und eingestreute Scratches sorgen dabei garantiert für angenehmen Aufenthalt. Außerordentlich ist auch die Leistung von Sänger Chinbone, der durch seine nasale Kopfstimme reichlich an einen Zwitter aus Joe Jackson und Elvis Costello erinnert: schön, nicht schon wieder ein handelsübliches Hardcore-Brüllaffchen vorzufinden. Mein persönliches Highlight dieser Platte ist jedoch, dass die Band augenscheinlich unbewusst das Titelthema von Aktenzeichen XY in die Nummer Bodies All Around hat einfließen lassen. Fazit: Die sechs Mann aus Chicago haben in 51:08 Minuten ganze Arbeit abgeliefert.
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VÖ: 01.01.1999
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VÖ: 01.01.1999