Danke, daß es diese Band noch gibt. Wo andere ehemals kreative Pole nach Jahren frustrierender Mißerfolge mittlerweile aufgegeben haben oder unspannend vor sich hin dümpeln, wagen die Österreicher nach drei Jahren wieder den Schritt an die Öffentlichkeit. Mit den schweren, schleppenden Metalnoise-Krachern der Vergangenheit hat Geek allerdings wenig gemeinsam. Vielmehr besinnen sich Fetish 69 auf die rituell rhythmischen Industrial-Wurzeln, die in Verbindung mit ungewöhnlicher, extrem undergroundiger Elektronik, Easy-Listening, tanzbaren Rhythmen und verhext eingängigen Melodien stellenweise an GOD erinnern, um im nächsten Moment ein unheimliches Gespinst düsteren Soundtracks für einen imaginären Film zu weben. Der Begriff Avantgarde darf endlich wieder ohne den fahlen Beigeschmack des Abgehalfterten benutzt werden. Die Verpackung in ein dezentes Booklet, das seine ganze Aussagekraft erst bei näherem Hinsehen preisgibt, macht das perfekt konzipierte Kunstwerk komplett. Geek bietet gleichsam moderne Kunst wie zeitlose Unterhaltung.