Im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen zieren keine morbiden Bilder das Cover des neuesten Werkes von Fetish 69. Trotzdem: ;it dem Frieden ist es nach dem Einlegen der Platte erst einmal vorbei. Es handelt sich schließlich um Fetish 69, die Ende der Achtziger zum ersten Mal mit düsteren Noise-Metal-Klängen in Erscheinung traten. Seit ihrer letzten Veröffentlichung “Geek” sind vier Jahre vergangen – musikalisch wird der Weg zurück zu den Industrial-Wurzeln indes konsequent weiterverfolgt, angereichert mit einigen Jazz-Elementen und Noise-Attacken. Beharrlich erzeugen die Österreicher ein bedrückendes Szenario: Schwerfällige, schleppende Melodien, überlagert vom Flüstern des Masterminds Christian Fuchs, führen den Hörer tiefer und tiefer in die Welt zwischen Konsumrausch (“Enter To Hollow”) und der Leblosigkeit der Individuen im Alltag (“Metallic Sleep”). Inmitten der monotonen Unbehaglichkeit entladen sich immer wieder beißende und bis zum Anschlag verzerrte Synthesizer (“Cancer Days”, “Hyper Real”). Im Crescendo von “Detox” findet das Werk von Fetish 69 auf diesem Album seinen Höhepunkt. Der Blick in die Abgründe der menschlichen Existenz endet mit einer Coverversion des The Pop Group-Songs “We Are All Prostitutes” – ein ungewöhnlich temporeicher Abschied aus einem sonst so schwerfällig-unbehaglichen Album.