Ed Ball, der ewige Mod… Paul Weller nicht unähnlich, ist mir sowas im Grunde sympathisch. Ed Ball zitiert immer noch Patrick McGoohan (“Freedom Is A Myth”), über den er schon 1981 mit The Times einen Song schrieb (“I Helped Patrick McGoohan Escape”) und der der Hauptdarsteller in der auch mein Leben prägenden Fernsehserie The Prisoner/Nr. 6 war, die in den 60ern die Theorie einer staatlichen Verschwörung gegen die Freiheit des Individuums entwarf. Es klingt vielleicht etwas gemein, aber ich glaube, seine künstlerisch beste Zeit hatte Edward Ball Anfang der 80er mit The Times. Die beiden LPs “Pop Goes Art” und “This Is London!” sind zwei grandiose Klassiker des ersten Mod-Revivals. Allerdings gibt es auf der vorliegenden CD einen absoluten Hit, und zwar “Love Is Blue”. Ich würde fast sagen: Jahrzehntsong! Man sollte dieses Stück als Single kaufen und zu einem Erfolgsschlager machen. Ansonsten gibt es zuviel seichtes Geplänkel, das natürlich nicht ganz schlecht ist, aber die seelenvolle Hingabe vermissen läßt, die Balls frühere Werke auszeichnete. Vor allem die Worte, die Liebe behandeln, wirken weder besonders überzeugend noch echt gefühlt, sondern eher wie eine schematische Aneinanderreihung von Klischees. Schade.