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    dto.

    VÖ: 02.11.2007 | Label: Bloodshot/Indigo
    Text: laura Gansera | Erschienen in: VISIONS Nr. 160
    4 / 12

    Viele Köche (50), viele Zutaten (Punk, Britpop, Folk), und etwas zu viel Predigerton: das enttäuschende Debüt der neuen Kommunen-Combo aus Chicago.

    “My life was saved by Rock’n’Roll”, sang einst Lou Reed. Elia Einhorn ging als Junkie und Dealer durch die Hölle, bis ihn die lebensrettende Kraft der Musik erfasste. Er wurde clean und trällerte Belle-&-Sebastian-Songs in den Kneipen der Alternativszene Chicagos. Dann versammelte er eine große Schar von Musikanten – es sollen tatsächlich an die 50 gewesen sein –, um das Scotland-Yard-Gospel-Choir-Debütalbum einzuspielen. Die neun Tracks erzählen aus Einhorns düsterer Lebensgeschichte (Einsamkeit, Todesvisionen), aber sie tun das derart betulich, gespreizt und poesielos wie Statements in einer Selbsthilfegruppe. Auch musikalisch finden sie keine zwingende Kontur, pendeln zwischen polterndem Indierock, Lagerfeuer-Folk und Möchtegern-Arcade-Fire. Irgendwie brav und gut gemeint das Ganze, stellenweise mit hübschen Melodielinien und Cello-Piano-Arrangements versehen, aber doch ein eher müder Mix aus intellektueller Pose und Rock’n’Roll-Attitüde. Merke: Nur böse Buben können gute Rock’n’Roller sein.