Die aus Neu-Ulm stammenden Drivers fühlen sich wohl eher in den Staaten als im schönen Bayern zu Hause. Ihr alternativ angehauchter Gitarrenpop hat seine Wurzeln eindeutig im US-Country- und Folkbereich, was absolut keine Abwertung dessen sein soll, was man auf dem Debütalbum Superflu zu hören bekommt. Das Trio versteht es, die musikalischen Einflüsse (irgendwo zwischen Uncle Tupelo, Sebadoh, Camper van Beethoven bzw. Cracker und Neil Young) geschickt und versiert zu verarbeiten. Die meist sehr ruhigen und stimmungsvollen Songs, die einprägsame, melancholische Stimme des Sängers Zani Perisa und nicht zuletzt die schönen, melodiösen Gitarrenparts verleihen Superflu eine ganz persönliche Note, so daß sich die Band um etwaige Plagiatvorwürfe keine Sorgen machen muß. Auch das Verwenden eher Genre-untypischer HipHop-Scratches bei I Dont Care… spricht für die musikalische Vielseitigkeit der Drivers. Superflu ist vielleicht kein Meilenstein des deutschstämmigen Gitarrenpops, aber immerhin ein beachtliches Debüt einer Band, die sich trotz starker anglo-amerikanischer Einflüsse etwas aus der breiten Masse herauszuheben versteht. Sharon Stoned-Anhänger sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren.