Eine weitere US-Westküstenband werkelt an ihrem Weg zum Ruhm. Könnte gut gehen, denn mit Emo und Punkrock ist man zur Zeit ja nicht gerade kontrovers unterwegs.
Mittlerweile gehört es ja zum guten Ton, den Begriff Emo irgendwie pfui und sowieso gänzlich ungeeignet zu finden, etwas musikalisch einzuordnen. Aber mal Hand aufs (blutende) Herz: Woran soll man sonst denken, wenn man sich beim Hören des Albums ständig an die Brüder im Geiste erinnert fühlt, sprich: an Samiam, Jimmy Eat World, Alkaline Trio, etc. pp.? Seine eigenen Wurzeln vermutet das Viergespann allerdings eher im melodischen Punkrock und zumindest den Gesang betreffend muss man da zustimmen, denn der Sänger klingt mehr nach mighty Greg Graffin als nach Heulsuse. Divit erzählen ohne zu jammern von der gängigen Liebefreundschaftlangeweilehass-Thematik und haben zu jeder Situation eine hübsche Melodie parat. Daraus lassen sich nette Songs bauen, mit netten Hooks und manchmal gar nicht netten Texten über Mordphantasien und dergleichen. Das macht Broadcaster zu einer kurzweiligen, angenehm rotzigen und dynamischen Sache, die ohne Tiefpunkte auskommt. Doch am Ende bleibt es eine Platte, die einen vielleicht beherzt an der Hand packt – aber eben nicht da, wo es weh tut.