Ein ständiges Schwanken zwischen Augenblick und Ewigkeit. Dianogah generieren unerschöpfliche Klanglandschaften.
Wenn man sich vorstellen kann, wie sich geloopte Empfindungen und rotierende Gedanken anhören, hat man ungefähr eine Vorstellung davon, was für eine aberwitzig sublime und dennoch minimalistische Musik Dianogah hervorbringen. Melodien sind hier der Rhythmus, der Rhythmus ist hier die Melodie. Dianogah scheinen zu improvisieren, haben aber doch nur die Strukturen gut durchdacht. Der Detailverliebtheit ihrer Songs ist es zu verdanken, dass man die Bedeutung der kleinsten Elemente eines Songs entdeckt. Details werden auf das Ganze ausgeweitet, um sie schließlich wieder zu sich zurückkehren zu lassen. Das Thema bewegt sich zyklisch, wird wiederholt und variiert, wandert über Bass, Gitarre, Flageoletttöne oder über ein fernes Piano. Schnelles filigranes Gefrickel im Zwiegespräch mit dem unendlich langen Ausklingen eines Akkordes. Die beiden Bässe (!) spielen sich mal gegeneinander aus, mal miteinander ins Nirgendwo und dann wieder zurück. Battle Champions ist freie Projektionsfläche für Bilder und Assoziationen – die drei Chicagoer treten damit aus dem Schatten von Tortoise und dem omnipräsenten John McEntire. Wer Kante oder eben Tortoise mag, wird diese Platte zu schätzen wissen.