0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Devin Townsend Project
    Epicloud

    VÖ: 21.09.2012 | Label: InsideOut/EMI
    Text: Dennis Drögemüller
    3 / 12
    Devin Townsend Project - Epicloud

    Devin Townsend selbst feiert Epicloud als Rückkehr zur Melodie und endgültige Befreiung von stilistischen Grenzen. Sein wahllos bombastisches Genre-Patchwork ist nur leider nahezu unhörbar.

    Das 15. Studioalbum des Kanadiers ist ein Paradebeispiel dafür, welche Qualen es für das Publikum bedeutet, wenn ein musikalisches Übertalent sich zwanghaft nicht wiederholen will und dabei nur noch über die konzeptuelle Mucker-Perspektive verfügt. Auf dem Papier klingt die Idee eines monumentalen Metal-Melodie-Reigens als Vorstufe zu eigenen Symphonien und Operetten noch interessant. Hört man dann den Gospel-Metal von „Grace“, das musicalhafte „Angel“ oder den Queen-Pomp von „Effervescent!“, ist der Spaß jedoch schnell vorbei. Denn der ohnehin latent altbackene Industrial-Prog-Metal von Townsend verbindet sich selten vorteilhaft mit solchem Bombast. Townsend macht hier Musik, wie Schwangere dem Klischee nach essen: Er klatscht zusammen, was nie zusammen gehörte. Nur dass sein Hering in Kingdom Prog-Metal und seine Schokoladensoße Goth-Pop ist. Gnadenpunkte gibt es für die Songs, die als eben solche auch zu erkennen sind. Also etwa die still einkehrende Akustikballade „Divine“ oder den harmlosen Zwitter aus Synthie-Pop und Goth-Rock „Save Our Now“, den Townsend zusammen mit Sängerin Anneke van Giersbergen singt. „Liberation“ dagegen verdeutlicht, wie sehr bei der Kopfgeburt „Epicloud“ der Anspruch von verwischten Genregrenzen und die arg gekünstelte Realität auseinanderklaffen: Wenn Townsend zu völlig überkandideltem Elektro-Schweinerock die Zeile „The time has come to forget all the bullshit and rock“ brüllt, muss sich bei sensiblen Hörern innerlich alles zusammenziehen.

    weitere Platten

    Transcendence

    VÖ: 02.09.2016

    VÖ: 24.10.2014