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    CocoRosie
    Grey Oceans

    VÖ: 30.04.2010 | Label: Souterrain Transmissions/Rough Trade
    Text:
    6 / 12

    Auch das hässlichste Cover des Jahres kann nicht so recht verbergen, dass die Exzentrik sich dahinter heimlich langweilt.

    Der Gedanke, aufs beste Album ein zumindest irgendwie anderes folgen zu lassen, ist dabei ja weder neu noch falsch, doch reicht es nach den abenteuerlichen „Adventures Of Ghosthorse And Stillborne“ eben nicht, wenn CocoRosie jetzt über beliebige Wurzeln stolpern. Seit drei Jahren klingt „Japan“ hartnäckig im Ohr nach, geht das Bild der Regenbogenkriegerinnen mit den trauernden Sonnenschirmen nicht weg.

    Aufregend war das, wie sie HipHop und Spieluhren und Harfen durch die Gegend warfen. Immer ins Schwarze. „Grey Oceans“ braucht länger. Die Stimmen von Bianca und Sierra Casady sind – Gequake, Arie, Schlaflied – nicht zu verkennen, hier und da schleicht vorsichtig ein Beat vorbei, die Plastikinstrumente aus dem Badezimmer sind eventuell zurück. Doch trotz hübscher Melodien und richtig guter Ideen hält das alles nicht richtig zusammen, dreht sich höchstens langsam im Kreis. Optimistisch könnte man vermuten, dass etwa das rhythmische „Moon Asked The Crow“ live und mit dem neuen Bandmitglied Gael Rakotondrabe am Jazzklavier ordentlich hypnotisiert, dass die Trompeten in „Lemonade“ beim 17. Hören so richtig mitziehen, dass der Titelsong an guten Tagen die ganzen viereinhalb Minuten lang so wunderschön bleibt wie zu Beginn.

    Unglücklicherweise waren CocoRosie schon so viel weiter, nicht (nur) weil ihre Alben von mal zu mal besser geplant und produziert waren, sondern vor allem der Millionen Richtungen wegen, in die sie immer sicherer gleichzeitig Fuß setzten. Um „Grey Oceans“ keinen kompletten Rückschritt zu nennen, bleibt nur, es sich als Post-Superalbum zu denken.

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    Björk„Homogenic“
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