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    Jen Cloher
    Jen Cloher

    VÖ: 11.08.2017 | Label: Marathon Artists/Milk!/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Jen Cloher - Jen Cloher

    Körperliche Blöße ist nicht unbedingt ein Ausdruck von Verletzlichkeit, sie kann genauso gut Stärke symbolisieren oder, wie im Fall des vierten Albums von Jen Cloher, Gelassenheit und Intimität.

    Niemand kann Cloher etwas vormachen. Als eine der wenigen Selfmade-Figuren der australischen Indieszene weiß sie, wie der Hase läuft. Sie gibt VHS-Kurse zum Thema „Wie schaffe ich mir als unabhängiger Musiker eine gesicherte Existenz?“, sie hat zwei Alben lang ihre Begleitband The Endless Sea angeführt, sie hat mit ihrer Lebensgefährtin Courtney Barnett das formidable Label Milk! gegründet und veröffentlicht seitdem nur noch unter eigenem Namen, zuletzt „In Blood Memory“, eine durch Crowdfunding finanzierte Platte übers Weitermachen nach dem Tod der Eltern, die sie an Alzheimer und Parkinson verloren hatte. Nichts kann einen mehr schockieren nach einem solchen Leben, und davon sind erst knapp 40 Jahre vergangen. Also verfrachtete Cloher ihr Equipment, ihre treuen Weggefährten Jen Sholakis und Bones Sloane und natürlich Barnett in einen Aufnahmeraum irgendwo im ländlichen Australien und ließ die Bänder laufen. „Jen Cloher“ hat zehn entspannte Songs, manche sind sehr lang, manche nahe an gesetzteren Stücken von Patti Smith und Neil Young, einer handelt von der Sehnsucht nach der endlos tourenden Barnett (deren Debütalbum immens erfolgreich war) – und alle sind in ihrer ruhigen Art ein bisschen egal. Was etwa „Regional Echo“ und „Loose Magic“ können, konnte Barnett mit „Depreston“ einfach besser, um einen sehr naheliegenden Vergleich zu bemühen, den beide wohl scheuen würden. Das Album geht in Ordnung, aber beim nächsten Mal kann Cloher ruhig wieder zupacken.

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