Chubby Thunderous Bad Kush Masters
Come & Chutney
Text: Jan Schwarzkamp
Eigentlich sollte beim Bandnamen, dem Albumtitel und diesem Cover klar sein, dass sich hier jemand ein Späßchen erlaubt. Schriftart und Farbgebung des Titels sind eine Verneigung vor “Pet Sounds”, während unten links in der Ecke die Musiker von Chubby Dingsbums wie drei Deppen in der Steppe stehen – bewaffnet mit Instrumenten wie Geige und Mandoline, die unter Garantie nicht auf diesem Album zu hören sind. Überhaupt hört man der Musik nicht an, wie viel Humor im Spiel ist – es sei denn, man achtet auf die Texte oder kommt Songtiteln wie “Döner Trump” zu nahe. “Come & Chutney” versammelt ansonsten acht Songs, vollgepackt mit lautem, walzendem, tiefgestimmtem, fies intoniertem und über und über mit Riffs zugestelltem Sludge unter Einfluss von psychedelischen Drogen. Hinter dem humorigen Humbug mit musikalischer Existenzberechtigung stecken drei Typen aus London mit goldenem Corpsepaint. Sänger und Gitarrist Owen Carty ist einer davon – und der hat einige Jahre lang mit Dopefight bewiesen, dass er das Black-Sabbath–Bongzilla–Weedeater-Alphabet bestens beherrscht. Neben aller Witzigkeit macht seine neue Band also vor allem deshalb Spaß, weil sie so gut ist, weil sie weiß, wie man Riffs zelebriert und mit Kuhglocken-Percussion aufrüscht. Wenn im zehnminütigen Ausklang und Highlight “Psychedelic Hallucinogenic Vagrancy” Chantal Brown von Vodun ihren Soul beisteuert, flankiert von den Keyboardnebeln von Thom Carter von der irren Psych-Band Riddles und einem Gitarrensolo von Ten Foot Wizards Gary Harkin, dann möchte man sich den Witz gleich noch mal erzählen lassen.