Tja, man weiß nicht so recht. Mit dem Erscheinungstermin jedenfalls liegt Cath Carroll richtig. Eine Regenplatte auf alle Fälle. Sie startet melancholisch, traurig, mit viel Zeit zwischen den Tönen. Mit ihrer dunklen Stimme und den ruhigen Arrangements stellt sie rein stimmungsmäßig die Smiths glatt in den Schrank, glaubt man nach dem zweiten Stück. Doch dann scheint es, als wolle sie sich mit Chris Rea duellieren – und der durfte die Waffen wählen. Schnulze reiht sich an Chanson. Das Programm lappt ins belanglos Schmalzige. Der keimfreie Refrain-Chor gibt den Rest. Zum Nebenbeihören bleibt es nett, und hat das Zeug, Sade aus dem CD-Spieler selbsternannter Gemütlichkeits-Gaststätten zu verdrängen. Schade, denn nach vielversprechendem Auftakt hätte man Cath Carroll einen weniger glatten Abgang gewünscht und zugetraut. Das Zeug, sprich die Stimme, hätte sie sicher.