Diese Rezension ist dem neuen Album von Brainpool gewidmet, sie könnte aber genausogut über eine Britpop-Compilation verfaßt worden sein oder von Supergrass (glamiger), Radiohead (intelligenter) bzw. Cast (blöder) handeln. Brainpool liefern nach Soda” und Painkiller” mit Stay Free” ein Album ab, das als eine weitere Variante zum Thema Britpop angesehen werden darf, jedoch ausnahmsweise von einer schwedischen Combo eingespielt wurde. Oasis, Beatles, Charlatans… – von allen wurden die besten Fragmente abgekupfert und neu interpretiert. High” besticht durch Mellotron und Flöte, ansonsten ist das gesamte Werk eine Art Renaissance der Beat-Musik. 60er-Jahre-Gesangsstil mit Harmonie-Backings trifft auf die rhythmische Instrumentierung mit Gitarre und Bass, wie sie die aktuellen englischen Charts nur zur Genüge aufweisen. Virtuos in der Ausarbeitung, jedoch kein bißchen innovativ, kann ein solcher Tonträger nur im Mittelmaß versanden, wird also über ein kleines Rendezvous mit einer eventuellen Rendite nicht hinauskommen.