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    Bonnie "Prince" Billy
    The Wonder Show Of The World (mit The Cairo Gang)

    VÖ: 26.03.2010 | Label: Domino/Indigo
    Text:
    10 / 12

    Das Bonniesozialprodukt kennt keine Krise: Zehn neue Lieder, reduzierter als zuletzt, aber kein bisschen schwächer.

    Hinter der Cairo Gang versteckt sich keine Bande, sondern der Gitarrist Emmett Kelly, seit dem „The Letting Go“-Album in Will Oldhams Begleitband beschäftigt. Nach den zuletzt größeren Produktionen auf den regulären Alben und einem halben Dutzend Vinyl-Only-Platten, auf denen Oldham ohne großen Aufwand und mit wechselnden Partnern nüchtern arrangierte Lieder sang, ist dieses Album eine gelungene Schnittmenge: nicht schludrig dahingespielt, aber auf das Wesentliche konzentriert. Emmett Kelly ist ein idealer Partner für Oldham. Seine Gitarre baut Spannungsbögen, sein Harmoniegesang im Hintergrund öffnet Räume. Und wenn wie bei „With Cornstalks Or Among Them“ beides zusammentrifft, klingt das atemberaubend. Auch andere Lieder haben das Potenzial, in den Kanon der besten Oldham-Kompositionen einzugehen. Zum Beispiel das eingängige „Troublesome House“, bei dem Emmett Kelly gleichberechtigt mitsingt. Oder „That’s What Our Love Is“, das sich über sieben Minuten lang entfaltet und vermuten lässt, wie eine von Rick Rubin oder Joe Henry produzierte Marvin-Gaye-Platte hätte klingen können. In „Someone Coming Through“ nutzen Oldham und Kelly die Freiheiten der reduzierten Besetzung und vermengen die Kunst der britischen Folkballade mit den Harmoniespielereien der Beach Boys. Bleibt noch ein Walzer: „Kids“ heißt er, beschließt die Platte und geht glatt als das „My Way“ des Bonnie „Prince“ Billy durch. Oldham singt im Finale, er hoffe, dass alles irgendwann einen Sinn ergebe. Das ist berechtigt. Eine Vermutung: die beachtlichste Singer/Songwriter-Diskografie des 21. Jahrhunderts.

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