Mit einer Mischung aus rotzigem Garage Rock, pumpenden Industrial-Beats und wütenden Worten protestierten Bones UK 2019 auf ihrem nach der Band benannten Debüt lautstark gegen toxische Schönheitsideale und gesellschaftliche Normen. Fünf Jahre später ist die Botschaft von Rosie Bones und Carmen Vandenberg relevant wie eh und je. Also machen sie da weiter, wo sie aufgehört haben – zumindest textlich. Der Opener “Bikinis” ist eine Hymne auf Individualität und Akzeptanz (“Beautiful boys in the bathroom/ Eye lined, guyliner, perfume.”).
Gleichzeitig machen Bones UK deutlich, dass sie keine Angst haben, ihre musikalischen Grenzen auszuloten. “Bikinis” etwa überrascht mit einer hypnotischen Melodieführung, atmosphärischen Synthies und pointierten Gitarren. Insgesamt treten die Gitarren auf “Soft” mehr in den Vordergrund. Bestes Beispiel ist das von knarzigen Tom Morello-Gedächtnisriffs angetriebene “Won’t Settle”. “I won’t settle for anything other than me”, prangert das Duo die gesellschaftliche Erwartungshaltung an, sesshaft zu werden.
Mit “Knee Deep” und vor allem dem Closer “What If I Died” zeigen sich Bones UK von einer unerwartet verletzlichen Seite. Durch die neuen Facetten im Sound geht die rasende Härte des Debüts zwar etwas verloren, dafür fesselt “Soft” vom eingängigen Beginn bis zum sensiblen Schlusspunkt.
Das steckt drin: Garbage, Nine Inch Nails, St. Vincent