Nicht, dass ich Neil Youngs Leistung bei der Erstellung des Dead Man-Soundtracks schmälern wollte, aber sollte irgendwann jemand beabsichtigen, einen ähnlichen Film zu drehen, dann muss diese Band die Musik dazu liefern.
Unbedingt! Blackfoot And The Voola legen hier eine Platte vor, die so kompromisslos weit draußen ist, dass man sich als Rezensent wirklich anstrengen muss, sie adäquat zu beschreiben. Auf der Basis von Rockabilly und Western Swing errichtet der Vierer eine Welt aus finsterstem Schamanen-Feeling, beängstigenden Tunes, die wie ein Soundgemälde der winterlichen Weiten Arkansas daherkommen und einen wirklich frösteln machen. Und um nicht falsch verstanden zu werden – mit den flirrenden Gitarrenkollagen eines Neil Young hat die Musik rein gar nichts zu tun, weckt aber trotzdem ähnliche Gefühle. Hoffnung gibt es keine, stattdessen marodierende, versoffene Indianer und abgerissene Gestalten, mit dreifach durchschossenen Schlapphüten, die in der aufgeräumten Kulisse eines Hollywood-Western sofort die Sittenwächter auf den Plan rufen würden. Wer jetzt immer noch nicht genau weiß, worum es hier geht, der stelle sich mal die Rolle von Screaming Jay Hawkins in Perdita Durango vor und hat dann ziemlich exakt die Verkörperung dieses Albums vor sich.