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    Big Jim
    dto.

    VÖ: 11.10.2004 | Label: PIAS/Rough Trade
    Text: Armin Linder
    6 / 12

    Die selbsternannte “Actionband” will Schweiß. Geben! Sehen! Riechen! Allerdings wird das schwierig mit einer Platte, die höchstens Zimmertemperatur erreicht.

    Erinnert sich noch jemand an Big Jim? Vielleicht an einen ihrer Liveauftritte? Oder an das Debüt “Not A Part Of It”? Nicht? Kein Wunder. Die Münchner waren eine jener Bands, die im Zuge des Strokes-Hypes unter Vertrag genommen wurden und deren Werke heute stapelweise auf den Grabbeltischen der Fachmarkt-Discounter versauern. Aufgeben ist trotzdem nicht angesagt bei Big Jim, stattdessen wagt man einen Neuanfang ohne halbe Sachen. Ein neues Label, ein mysteriöses Artwork, ein generalüberholter Sound und das passende Image. Die Herren haben sich geschmacklose Pornobärte wachsen lassen, den Second-Hand-Laden nebenan um speckige Jacken erleichtert und machen jetzt auf Stooges und alles, was derbe rockt. Titel wie “Golden God”, “Dead Man” oder “The Hell” wirken allerdings mehr bemüht als evil. Phil Vetter röhrt wie in “Massacre” gern mal, als ob er durchs Megaphon singen würde. Zu Songs wie “Sister Silence” oder “Rock’n’Roll Girl” lässt sich wunderbar die Luftgitarre wirbeln. Und “Normal Way” lässt schön smooth an eine Zeit denken, zu der Big Jim noch gar nicht geboren waren. Mehr aber leider auch nicht. Einen ähnlichen Sound gibt es diesen Monat bei The Soundtrack Of Our Lives authentischer und cleverer. Den Tourplan von Big Jim sollte man trotzdem im Auge behalten. Wird sicher unvergesslich, wenn die im dreckigsten Club der Stadt gastieren. Die Gitarrenhälse in die Höhe recken. Und wenn in der ersten Reihe quietschend die Lederjacken aneinander reiben.

    weitere Platten

    Not A Part Of It

    VÖ: 24.02.2003