Die bloße Tatsache, daß hier eine nur über diverse Mailorders und die Plattenfirma erhältliche 10″ besprochen wird, gibt eigentlich schon hinreichend Auskunft über die Qualität dieses Tonträgers. Das kultige Format, die antiquierte Covergestaltung, der kraftvolle Sixties-Trash-Punk-Beat im bratzigen Garagensound – all das macht Chlorine” zu einem echten Sammlers Delight. Wenn gute Songs dann noch gut gesungen werden und die Texte einer gewissen Komik nicht entbehren, bin ich fast schon wunschlos glücklich. Lieder über Sex mit Staubsaugern, liebenswerte Anrufbeantworter und durchgeknallte Wohnungsgenossen, die niemals nicht totzukriegenden White Socks” oder eine zu Chlorine” umgedichtete Version des Sonics-Klassikers Strychnine” finde ich jedenfalls allemal unterhaltsamer als ungefragte Darlegungen der politischen Gesinnung. Kaum nachvollziehbar, daß diese frisch drauflosrockende Hamburger Band um die Sängerin Meetz sich noch nicht in den Fängen der Industrie verheddert hat.
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Bazooline
VÖ: 26.06.2000