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    Balzac
    Out Of The Light Of The 13 Dark Light

    VÖ: 22.09.2003 | Label: G-Force Records/SPV
    Text: Ingo Neumayer
    5 / 12

    Wie klingt eine Band, die ihre Platten mit Vorliebe an Halloween veröffentlicht, eine Vorliebe für die Zahl 13 hegt und als erstes auf der Liste den Misfits dankt?

    Jerry Only? Von wegen! Seit 25 Jahren versuchen immer mal wieder eifrige Fans, am Legendenthron zu rütteln, und die Misfits bleiben so zwar die ersten und besten, aber eben nicht mehr die einzigen Horrorpunker. Die Verehrung der vier Japaner Balzac geht dabei mit Sicherheit am weitesten und nimmt fast schon pathologische Züge an: Totenkopf-Emblem, Layout, Texte – hier entspricht alles hundertprozentig und fast bis zur Verwechslungsgefahr hin dem Vorbild. Wer näher am Original sein will, muss covern. Balzac legen selbst in Sachen Sound und Produktion Wert darauf, möglichst authentisch, sprich: billig-blechern zu klingen wie Danzig & Co. zu Anfang der 80er. Angesichts der aktuellen Gebeinlahmheit der Originale (man höre nur das aktuelle, kreuzüberflüssige Coveralbum „Project 50“) könnten Atsushi, Akio, Hirosuke und Takayuki damit sogar den oder anderen Achtungserfolg außerhalb Nippons (wo sie scheinbar recht erfolgreich sind und sogar schon eigene Fanshops existieren) erringen. Wenn man mal die liebevolle Inszenierung beiseite lässt und sich den Songs zuwendet, findet der Spaß allerdings ein recht schnelles Ende: durchschnittliches Punkrock-Gepolter mit schmissig-eingängigen, aber eben auch schon viel zu oft gehörten Hooks – da gelingt es AFI schon wesentlich besser, das Misfits-Erbe in die Jetztzeit zu verpflanzen. Wer die frühen Misfits-Sachen besitzt, braucht das hier nicht wirklich. Und wer sie nicht besitzt, sollte das schnell ändern…

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