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    Aversion
    A Strong Dislike

    VÖ: 01.12.2003 | Label: Reflections/Green Hell
    5 / 12

    Auch wenn er aufgrund Übermotivation hier noch zum Scheitern verurteilt ist: Der Versuch, Metal und Hardcore in ihrer Extremform zu vereinen, muss honoriert werden.

    Schön, wenn es Bands gibt, die einem immer mal wieder die Unzulänglichkeiten von ideologischen und musikalischen Schubladen vor Augen halten. Auch bei Aversion stellt man sich des öfteren diese Fragen: Ist das nun progressiver ‚Screamo’ mit heftigem Metal-Einschlag? Oder doch eher extremer Metal mit signifikanten Hardcore-Roots? Die Antwort bleibt offen und ist wie bei einem guten Film im Grunde auch egal. Denn der Weg ist hier eindeutig das Ziel, und von diesem Standpunkt aus kann man den Versuch der fünf Holländer, all ihrer Einflüsse Herr zu werden, auch nur bewundern: Hier wechseln sich Emo und Black Metal, Blastbeats und melodisch-schmeichelnde Akustikparts, musikalisch hoher Anspruch und stumpfe Gewalt manchmal im Sekundentakt ab, dass einem Hören und Sehen, aber leider auch der Faden verloren geht. Ganz die jungen ‚wir zeigen allen, was wir können’-Springinsfelde, packen Aversion dabei lieber mal fünf Parts zuviel in ihre Songs als einen zuwenig, so dass als einzig bindendes Element die auf Dauer recht eintönigen und daher ermüdenden Keif-Arien von Sänger Dennis Koopmans bleiben. Hinzu kommen technische Unzulänglichkeiten wie ein Schlagzeuger, der brettern will, sich aber im Eifer des Gefechtes gerne mal vergaloppiert. Von der Klasse einer Band wie From Autumn To Ashes, die stilistisch zumindest ähnlich agiert, sind Aversion somit zwar noch ein ganzes Stück entfernt, doch man spürt den Willen der Band, etwas besonderes zu schaffen, mit jeder Note. Und das ist doch schon mal einiges wert. Ein Fehlstart aufgrund Übermotivation ist schließlich kein Beinbruch, sondern oftmals der Grundstein zu größeren Taten.