Achtung, Achtung: Hier kommen sieben vertonte Flugblätter. Es geht um Zivilcourage, den Papst, Tschernobyl, CIA, Harry Truman, Krieg im Allgemeinen und Besonderen, die Mafia, die katholische Kirche und McDonalds. Davon singt AOS-3-Frontmann John. Etwas zu sagen hat er deswegen aber noch nicht. Pop und Politik – es geht halt nur schwer zusammen. Und so wie das die britische Anarcho-Band anpackt, schon gar nicht. “We don`t need your fucking war”: Wen`s betrifft, der hört eh was er will. Alle anderen haben vergleichbare Phrasen bereits bis zum Abwinken entgegengebellt bekommen – Fuck you, I don`t do what you tell me. AOS 3, das ist nichts anderes als eine New Model Army für Fans jener Reggae-Punk-Mischung, wie sie jenseits des Ärmelkanals zuhauf gespielt wird. Aufregend ist das nicht. Zwar ist der Rhythmus systembedingt schweißtreibend und tanzbar, die großen Song-Ideen glänzen aber allesamt durch Abwesenheit. Falls dann doch mal eine auftaucht, wird sie sofort kaputtgebreakt. Ach ja, zum Schluß gibt es dann noch ein Lied (“No More”), in dem es nicht um “politics” (auch ein Songtitel) geht. AOS 3 singen über AOS 3: “We grew like Spinal Tap/ all so close with nothing left to say”. Wahre Worte.