Anywhen liefern Pop in 3D und perlenden Klangfarben mit dem nostalgischen Charme von buntem Vorkriegsblechspielzeug. Die zehn Songs, die auf Anywhen” zu finden sind, sind allesamt fragil-differenzierte, fein durcharrangierte Popgebilde, die so sinnenfroh zu betrachten sind wie ein feiner Funkenregen in einer dunklen Sommernacht. Beim Opener Kerosene” erstrahlt ein Funken Bombast-Pop Marke Fury in the Slaughterhouse, aber auch schleichende Pop-Fragmente à la Peter Gabriel (Honky Holiday”) fanden ihren Weg auf den Longplayer. Auch wenn in Playboy Music” versuchsweise einmal ruppigere Töne angeschlagen werden, läßt sich als tragendes Moment der Platte eine gewisse überzuckerte Unbekümmertheit ausmachen (Blank”), die auch von den massig vorhandenen Britpop-Combos entliehen sein könnte und manchmal etwas über die ohnehin schon strapazierten Stränge schlägt. Zu süß ist eben doch ungesund. So kann einem die Band um Kopf Thomas Feiner einen vermeintlich unschönen Tag schön färben. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.
weitere Platten
The Opiates
VÖ: 05.02.2001