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    Aeges
    Above & Down Below

    VÖ: 19.09.2014 | Label: The Mylene Sheath/Cargo
    Text: Max Koch
    Aeges - Above & Down Below

    Für ihr zweites Album „Above & Down Below“ haben Aeges zwar Drummer und Gitarrist ausgetauscht, trotzdem stampfen sie unbeirrt weiter auf dem Weg der schweren Riffs und griffigen Melodien, mit dem sie schon auf ihrem Debüt „The Bridge“ zu begeistern wussten.

    Dass die Band aus L.A. gar nicht erst mit sich diskutieren lässt, ob das nun der richtige Weg ist, macht der Opener „Echoes“ unmissverständlich klar. Sobald man erahnt, dass die tackernde Snare etwas Großes und Schweres ankündigt, hat einen der gemächlich aber unaufhaltsam rollende Stoner-Zug auch schon gepackt. Da überrascht es wenig, dass die Band Queens Of The Stone Age als Einfluss angibt. Sogar noch deutlicher machen Aeges diese Inspirationsquelle mit Fault – bei dessen Intro könnte man den Stoner-Branchenprimus geradezu höchstpersönlich an den Instrumenten vermuten. Im Vergleich sind die Riffs von Aeges aber insgesamt mit etwas mehr Schwerkraft ausgestattet. Trotzdem bieten sie immer wieder Raum für Melodien, die sich wie alte Freunde im Wohnzimmer breit machen und mit leichter Melancholie an die Zeit erinnern, als die gemeinsamen Abende von Alice In Chains und Soundgarden begleitet wurden. „My Last Words“ oder „Halos“ sind genau solche Kandidaten. Dabei haben Aeges aber nicht vergessen, mindestens ein Riff einzubauen, um einen aus den Sphären der Nostalgie zu reißen und auf den Boden zurückzuholen. Die Platte heißt nicht umsonst „Above & Down Below“.

    Auf ihrem Debüt „The Bridge“ hatten Aeges schon ganz im Sinne des Titels eine Brücke zwischen Post-Hardcore, Stoner Rock und noisigem Alternative geschlagen, nun arbeitet sie vor allem mit Gegensätzen im vertikalen Sinne. Das Spiel von schwerem Gerät und eingängiger Leichtigkeit lässt sich zum einen im Verlauf einzelner Songs ausmachen: Bei Wasted Time gibt zunächst die 100-Kilo-Partnerin den Takt des gemütlichen Doom-Tänzchens vor, im Chorus kann man die Torche-Vergleiche dann getrost stecken lassen und mit der Melodie über die Tanzfläche schweben. Zum anderen fügen sich auch die Vocals in dieses Spannungsfeld von doomigen Riffs und poppigem Alternative. So folgt die Stimme von Sänger Kemble Walters kurz vor dem Refrain von The Hunter noch dem Abwärtssog der Gitarren zu blutigen Wurzeln, um sich im nächsten Moment doch komplett zu emanzipieren und in ungeahnte Höhen abzuheben. Walters hat übrigens eine wunderbare Meinung zu guten Riffs: Man sollte sie nicht tot spielen! Daher haben Aeges knappe, nicht wiederkehrende Schätze auf Above & Down Below versteckt, wozu auch eine gezupfte Bridge in der weinerlichen aber großartigen Ballade As I Grow Old gehört.

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