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    Racine
    Number One

    VÖ: 18.04.2005 | Label: One Little Indian/Rough Trade
    Text: Wolfgang Kienast
    7 / 12

    Ein unaufdringliches 80er-Retro-Pop-Album, dem man glücklicherweise nicht anmerkt, dass seine Macherin in der bemühten Dekade bereits schwer aktiv war.

    1987, 1988, das waren die großen Jahre von Transvision Vamp. Diverse Songs der Band eroberten die Charts, und Sängerin Wendy James behauptete in Interviews schon mal, um einiges größer als Madonna zu sein. Dann verschwand ihre Band sang- und klanglos in der Versenkung. Jetzt, nach Jahren, kehrt sie als Racine zurück. Doch die Comeback-Schublade sollte man geschlossen halten – schließlich hat die Gute ihr Album nicht umsonst „Number One“ genannt. Tatsächlich versprüht die Platte den unbedarften Charme eines Debütalbums aus den frühen 80er Jahren. Nicht wie das, was inzwischen als Konsensmucke auf entsprechenden Retro-Parties in der Großraum-Disco gespielt wird, sondern eher wie Slits oder Delta 5 oder was sonst noch gut war und von der Masse vergessen wurde. Sparsam produziert, ist der Sound geprägt durch Drumcomputer, Billig-Synthies und James‘ angenehm unprätentiöse Art zu singen. Das klingt, wie bei „Blond Mink Mimi“, mal punkig, dann wieder, etwa bei „W13th“, hat es eine leichte Reggae-Schlagseite. „Cakewalk“ kommt hypnotisch und „Hip Hop 156“ besitzt durchaus Clubpotential. Keine große Nummer, doch zumindest diverse Sympathiepunkte sind „Number One“ sicher.