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    Scumbucket
    Kiss Than Kind

    VÖ: 25.04.2005 | Label: Nois-O-Lution/Indigo
    Text:

    Und wieder ist der ewige kleine Blackmail-Bruder so dermaßen großartig, dass man sprachlos niederknien möchte – wenn das denn nicht so peinlich wäre.

    Wer dieses Magazin schon länger liest, könnte den Eindruck gewinnen, der Autor dieser Zeilen stünde auf der Scumbucket-Payroll. Tut er aber nicht. Er hat lediglich das unsägliche Vergnügen, sich seit nunmehr fünf Alben daran zu erfreuen, dass es auch in Deutschland Bands gibt, die unantastbare, intelligente, verspielte, detailverliebte, facettenreiche, überwältigende, schlicht: fantastische Rockmusik schreiben. Und schreiben. Und schreiben. Das ist eh das große Mysterium, wo der Ebelhäuser Kurt all diese Songs, Ideen und Melodien herzaubert. Neulich erst mit Blackmail in fünf Tagen acht Songs für einen Soundtrack geschrieben und aufgenommen, wirft uns der Koblenzer Dreier hier nun wieder 13 Kurzepen vor die Füße, die in ihrer schlichten Erhabenheit keine Widerrede dulden. Es ist erstaunlich: Wieder klingt jeder Song zu hundert Prozent nach Scumbucket und zugleich im Detail völlig anders als alles, was sie bisher gemacht haben. Das liegt sicher am offeneren Arrangement, das sich mittlerweile von anderthalbminütigen Wucht-Krachern bis zu reiner Popmusik mit breit angelegter Space-Ästhetik erstreckt. Aber auch an dem offensichtlichen Selbstverständnis genialer Musiker, sich einfach nicht wiederholen zu wollen. Dabei immer noch und immer wieder präsent: Die bereits im Review zum ersten Album herauf beschworenen ‚Brachial-Beatles in Moll‘. Denn die Melancholie ist es, die das Gefühlszentrum des Melodiesüchtigen immer wieder aufs Neue trifft. Die diese – nüchtern betrachtet – eigentlich nur gewohnt gute Rockplatte so besonders macht. Die jeden Song für sich stehen lässt und dazu führt, dass auch Scumbuckets Fünfte keinen Ausfall oder Lückenfüller kennt. Und so wird diese Band aller Voraussicht nach auch weiter ein besonderer Geheimtipp bleiben für alle, die Rockmusik mit einer signifikanten eigenen Note lieben. Sie werden weiter vor einer treuen Fanschar von 100 Leuten auftreten und irgendwann zu den ‚Most Underrated Bands of the ’00s‘ gehören. Nur, Jungs, das Cover: Das ist die Krätze. Ganz im Ernst.

    weitere Platten

    Sarsaparilla

    VÖ: 16.04.2010

    Heliophobia

    VÖ: 06.11.2009

    Aficionados

    VÖ: 06.05.2002

    Finistra

    VÖ: 23.10.2000

    Batuu

    VÖ: 01.01.1998

    Heliophobe

    VÖ: 01.01.1900