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    Mutter
    CD des Monats

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Vinyl On Demand
    Text: Wolfgang Kienast
    8 / 12

    Während ein Berlin-Hype den nächsten jagt, entsteht der wahre Soundtrack zur Metropole weiterhin im Underground. Eventuell gewollt unentdeckt.

    Ha. Ha. Für eine Band, die ihr Debüt einst „Ich schäme mich Gedanken zu haben die andere Menschen in ihrer Würde verletzen“ genannt hat, ist der Titel „CD des Monats“ ein etwas müder Witz, auch wenn das aktuelle Album nur als Vinyl und streng limitiert zu haben ist. Aber ein großes Publikum hat Mutter nie erreichen können, selbst mit „Hauptsache Musik“ nicht, dem gelungenen Versuch, auch der unheilen Welt ihre Schlager zu geben. Jetzt lärmt die Band um Max Müller konsequent aus kleinster Nische, unheilvoll, krank und fies wie eh und besser denn je. Es gibt scheppernde Kraut-Mäander wie die zehnminütigen „Paris London New York“ und „Windows 1.0“, eine bis an die Schmerzgrenze gedehnte Version des bandeigenen Klassikers „Wer ist das Mädchen?“ und mit „Früher (ist alles immer schöner als es heute werden kann)“ eine Art Verzweiflungs-Funk für Solotänzer in feuchten Kellergewölben. Geadelt durch einen Sound für HiFi-Hasser, der es beinahe unmöglich macht, die Texte zu verstehen, gleichzeitig aber eine Intensität schafft, die ihresgleichen sucht. Als Bonus liegt diesem Muss für jede misantrophe Plattensammlung eine LP mit Filmmusiken Max Müllers bei.

    weitere Platten

    Nazionali

    VÖ: 30.11.1999