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    Timid Tiger
    Timid Tiger & A Pile Of Pipers

    VÖ: 02.05.2005 | Label: L'Age d'Or/Rough Trade
    Text: Armin Linder
    8 / 12

    Ein Partykeller, irgendwo in Köln: Fünf Freunde lassen die Sau raus und drücken auf alles drauf, was nur irgendwie Geräusche macht.

    „Cartoon Pop“ lautet die flugs erfundene Bezeichnung, die mit dem Debüt von Timid Tiger ins Haus flattert. Und trefflicher lässt sich die Kölner Bande beim besten Willen nicht beschreiben. Timid Tiger sind so etwas wie der Donald Duck unter den Musikcombos: Stecken ihren Schnabel in jede fremde Angelegenheit, richten größtes Chaos an und sind schneller wieder weg, als man ihnen den Bürzel versohlen kann. Nur quäkt bei Timid Tiger kein dunkelgelbes Mundwerk, sondern gleich eine ganze Armada von Synthesizern jeglicher Couleur. Und wenn die elektrischen Knechte mal nicht die passenden Geräusche parat haben, wird halt zweckentfremdet, was so rumliegt. Zungeschnalzen, Topfschlagen, eine quietschende Tür, ein Laser, eine Kirmesorgel, eine Fahrradhupe, ein Vocoder – um nur eine kleine Auswahl dessen zu geben, was man auf „Timid Tiger & A Pile Of Pipers” hört oder vorbeifliegend zu hören glaubt. Und obendrauf gibt’s eine Fülle an catchy Hooklines, intoniert von Herrn Keshav Purushotham, die das Sammelsurium zusammen hält. Natürlich macht das Spaß, jede Menge sogar. Vor allem im Opener „Combat Songs & Traffic Fights”, wo alles noch neu schmeckt, oder in schmissigen Einlagen wie „Loveboat” oder „Mississippi Dream”. Sogar der Nerv-Faktor liegt unverhofft niedrig. Nur geht Timid Tiger gegen Ende hin ein wenig die Luft aus, zumal sie vor allem von den Überraschungsmomenten leben. Sei’s drum: Sollte eine Sause mal nicht in die Gänge kommen, möge man ihr eine Viertelstunde Timid Tiger gönnen. Aber es beschwere sich bitte keiner, wenn sie am Ende ausartet.

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