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    Alec Empire
    Futurist

    VÖ: 04.04.2005 | Label: Digital Hardcore/Rough Trade
    Text: Falk Albrecht
    7 / 12

    Atari Teenage Riot-Kopf Alec Empire ist zurück. Als Krachmacher und Parolenschreier ist er immer noch ein Virtuose – mit der Innovation ist es aber so eine Sache.

    Kein Zweifel, mit Atari Teenage Riot hat Alec Empire in den Neunzigern Geschichte geschrieben. So laut, so hart, so schrill und kompromisslos war Musik selten zuvor – kein Wunder, dass ihm die halbe Rock-Welt zu Füßen lag. Nach einigen eher ruhigen Jahren meldet sich Empire jetzt zurück – und das ausgerechnet als „Futurist“. Hätte man ihm diesen Titel vor zehn, zwölf Jahren tatsächlich abgenommen, klingt er heute fast ein bisschen verzweifelt. Sicher, auch im Jahr 2005 beherrscht Empire sein Handwerk wie kein Zweiter, Fans des Noise-Extremisten werden entzückt sein. Doch ganz so zukunftsweisend sind Empires Songs mittlerweile nicht mehr. Ein bisschen mehr digitales Chaos, ein paar weniger Gitarrenriffs und dazu Hanin Elias‘ hysterisches Geschrei – das Ergebnis hätte auch 1997 auf dem ATR-Album „The Future Of War“ erscheinen können. Abgesehen davon hat Alec Empire ein grundsolides Album gemacht: böse verzerrt, heftig scheppernd, direkt in die Magengrube. Warum „Futurist“ dennoch nicht recht zündet? Es fehlt die Eingängigkeit früherer Werke und auch ein wenig Abwechslung. Trotz Variation des Tempos klingt „Futurist“ wie ein einziger knapp dreiviertelstündiger Brocken – und nicht wie zwölf verschiedene Songs. Da schlafen einem zwischendurch schon mal die Füße ein.

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