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    The Evens
    dto.

    VÖ: 07.03.2005 | Label: Dischord/Alive
    Text: Oliver Uschmann
    9 / 12

    Sensibler (Anti-)Folk von Ian Mackaye (Gitarre) und Amy Farina (Schlagzeug), der in der

    Beschränkung der Mittel Intimität gewinnt.

    Ein Schlüssel zum Verständnis von Ian Mackayes Arbeit war immer schon seine

    Konzentration auf das Wesentliche. Minor Threat war Hardcore ohne Muskeln und den

    Mehrwert des Testosteronrausches. Es ging um die Sache. Fugazi war Komplexität ohne

    Leistungsschau. Es ging um den Entwurf einer anderen Musik, nicht um Handwerksgeschick

    seiner selbst Willen. Mackaye vermied nicht nur die Strukturen der großen Industrie, er

    vermied auch ihren Umgang mit „großen Emotionen“, die zugleich formatiert und

    unpersönlich sind. Diese Tradition führt er nun mit anderen Mitteln fort: Die zwölf

    Songs auf „The Evens“ sind zurückgenommen und minimalistisch. Von den White Stripes

    borgt dieses Duo nicht den Rock, aber die Unmittelbarkeit. Gerade das Schlagzeug klingt

    alles andere als professionell inszeniert, doch gerade diese Unperfektheit liegt im

    Sinne der leisen Nummern, deren Melancholie und Entrücktheit nicht für Postkarten oder

    Hollywood tauglich sind. Unterm Strich steht das Songwriting im Mittelpunkt. Der

    formale Minimalismus verhindert nichts, sondern bringt die Schönheit erst hervor. In

    Zeiten von Bands wie Smog oder Low kein neuer, aber ein gelungener Gegenentwurf zur

    Traurigkeit aus dem Katalog.

    weitere Platten

    The Odds

    VÖ: 14.12.2012

    Get Evens

    VÖ: 20.10.2006