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    Underworld
    Second Toughest In The Infants (Platten der Neunziger)

    VÖ: 11.05.1998 | Label: Junior Boy’s Own
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 88
    Underworld - Second Toughest In The Infants (Platten der Neunziger)

    …und plötzlich war Techno Hof-, Charts- und Wohnzimmer-fähig.

    Als dieses Album erschien, bedeutete es für mich die Zukunft der elektronischen Musik, und verglichen mit meinem persönlichen Best Of Nineties-Ranking steht dieses Album auch etwa 70 Plätze zu weit unten. Doch das nur am Rande, betrachten wir die nüchternen Fakten: Das erfolglose Endachtziger-Wavepop-Duo Underworld hatte sich mit Darren Emerson einen frischen Club-DJ ins Line-Up geholt und durch ihn die Vielseitigkeit von Clubmusic entdeckt. Mit „Dubnobasswithmyheadman“ hatte das Trio einen famosen Einstand hingelegt, die Szene und Presse merkte bereits spürbar auf. Dann kam der Track „Born Slippy“. Und mit ihm all das, was man von einem eindeutig als Techno zu klassifizierenden Act niemals erwartet hätte. Dinge wie Chartserfolge. Ausverkaufte Welttourneen. Anerkennung und tiefste Ehrerbietung aus der Gitarrenszene. Grenzenlose Hysterie auf ihren ganze Nächte andauernden Clubgigs. Und es ging weiter: Das parallel dazu veröffentlichte Album „Second Toughest In The Infants“ bewies, dass sie keine Eintagsfliege waren. Es bewies, dass minimalistische, treibende Beats zu mehr nütze sind als zu stupidem, drogengeschwängertem Abtanzen. Nein, man konnte mit den Elementen, die aufgrund ihrer Computerisierung eigentlich höchst verpönt waren, bis zu 15 Minuten lange, unendlich dichte Popsongs zaubern, die mehr waren als die Fast Food-Befriedigung technoider Gesichtslosigkeit. Denn sie waren bei all ihrer Reduktion auf Beats, Sounds und dem puren Druck nach vorne richtige Songs, in denen man sich verlieren konnte und die genug Konsistenz aufwiesen, um von bleibendem, zeitlosem Wert zu sein. Und das beste: Mit dem Nachfolger „Beaucoup Fish“ haben Underworld bewiesen, dass trotz ihrer inzwischen erreichten Größe noch eine Menge Potenzial in ihnen steckt.

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