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    Open Hand
    You And Me

    VÖ: 21.02.2005 | Label: Roadrunner/Universal
    Text:

    Einst bei Emo-Fans hoch gehandelt, erfinden sich Open Hand neu. (Stoner-)Rock heißt jetzt die Basis, versehen mit allerhand Ideen, die dieses Album leuchten lassen.

    Was für ein Wandel, was für eine Überraschung. Erst machen sich Open Hand nicht nur in Insiderkreisen einen Namen als gelungener Sensefield- oder Texas Is The Reason-Ersatz, und dann das: die Bandauflösung. Beinahe jedenfalls. Denn Open Hand kehren grunderneuert zurück: Was uns Justin Isham, das letzte verbliebene Gründungsmitglied, mit seinen neuen Genossen nach der Krise vorsetzt, überrascht mit Stonerrockriffs, knackigen Songs im Popformat, keinerlei Geschrei und Emo nur zwischen den Zeilen. Dabei sah es auf dem Vorgängerwerk „The Dream“, das die beiden EPs „Radio Days“ und „Evolutions“ zusammenfasste, noch anders aus. Die Stimme von Justin Isham erinnerte oft an frühe Sensefield, kleinere Schreieruptionen gab es im Hintergrund, manchmal auch eine geschwinde Doublebass und allerhand schöne Melodien. Letztere findet man auch auf „You And Me“, auch der zarte, nichtsdestotrotz kräftige Gesang ist noch da. Doch wird nun immer wieder gerockt, breitbeinig, aber angenehm klischeefrei. Gleich „Pure Concentrated Evil“ geht mit anderthalb Minuten direkt nach vorne und zitiert mal eben Black Sabbaths „Paranoid“. Etwas ruhiger, fast psychedelisch und mit Percussions verfeinert, kommt „Her Song“ daher, um von dem an Soulwax erinnernden Hit „Tough Girl“ abgelöst zu werden. Dies ist zugleich auch die Single, eines von drei Duetten mit Gastsängerin, die dieser Platte im Detail enorme Würze verleihen. Einen Pluspunkt darf auch Schlagzeugers Paxton Pryor für sich verbuchen. Der war früher bei den Retrorockern The Vacation und überzeugt mit seinem variantenreichen, detailverliebten Spiel. Dabei ist das Verhältnis zwischen atmosphärischen, ruhigeren Stücken und catchy Rockern perfekt ausgewogen, wobei Stücke, die die neue Richtung vorgeben, auf „You And Me“ als Gewinner hervorgehen. Das rollende „Tough Guy“ oder das rasante, beinahe dreist an Fu Manchu erinnernde „Take No Action“ machen dieses Zweitwerk zu einem für Fans zwar gewöhnungsbedürftigen, für alle anderen aber frischen, ideenreichen Album. Open your mind for Open Hand!

    weitere Platten

    The Dream

    VÖ: 13.01.2003