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    The Brian Setzer Orchestra
    The Dirty Boogie (Platten der Neunziger)

    VÖ: 30.06.1998 | Label: Interscope
    Text: Andreas Kohl | Erschienen in: VISIONS Nr. 88

    Der Alterspräsident an der Gretsch setzt dem Neunziger-Swing die Krone auf. Der Bass macht backedacke, die Bläser pusten sich die Lunge aus dem Leib, und im Vordergrund gniedelt, wailt und surft Mr. Setzer auf seiner Gretsch, wie es kein zweiter kann.

    Irgendwann hatte der ehemalige Stray Cats-Leader die Faxen dicke und verwirklichte seinen Traum von einer eigenen Big Band. Nach anfänglichen dünnen Jahren hockte er sich 1998 dann mit dem dritten Longplayer „The Dirty Boogie“ frech auf die Lokomotive des heranbrausenden Neo Swing-Zuges, ohne sich beengenden Traditionalismen zu unterwerfen. Anders als die Kollegen von Cherry Poppin’ Daddies, Royal Crown Revue oder Big Bad Voodoo Daddy hat Setzer seine Roots nicht im Punk sondern im Rockabilly, was „Dirty Boogie“ einen ungeheuren Drive verleiht. Dicke fette Grooves, gepaart mit true rockin’ Tunes lassen das Tanzbein zucken, und wenn er sich wie in „Since I Don’t Have You“ gefühlvoll ins Zeug legt, spürt man als Mann sofort die warmen Brüste einer Frau, die sich beim Tanz verliebt anschmiegt. Der Louis Prima-Klassiker „Jump Jive An’ Wail“ wird entstaubt, gelockert und ist nicht nur durch den GAP-Werbespot längst die Hymne des Swing-Revivals, das in unseren Landen wohl nicht so richtig aus den Pötten kommen will. Und dann: „Switchblade“ – dieses schweißtriefende Monster, das in perfekter call-and-response-Manier den Saal zum Kochen bringt, dass einem der Kreuz-Versteifer im Zoot Suit einfach wegschmilzt. Eine Best Of-Compilation kann sich Setzer getrost sparen, denn eine homogenere und bessere Hitkopplung als „The Dirty Boogie“ ist nur schwer vorstellbar.

    weitere Platten

    Dig That Crazy Christmas

    VÖ: 21.10.2005

    Vavoom!

    VÖ: 31.07.2000

    The Dirty Boogie

    VÖ: 01.01.1998