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    Ween
    Chocolate & Cheese (Platten der Neunziger)

    VÖ: 21.11.1994 | Label: Flying Nun
    Text: Martin Büsser | Erschienen in: VISIONS Nr. 88
    Ween - Chocolate & Cheese (Platten der Neunziger)

    Zwei Dinge, die selten zusammen kommen: Großartiger Pop und Humor.

    Bislang mussten wir uns von älteren Semestern immer wieder anhören, dass Frank Zappa der konkurrenzlose Meister des Witzes ist, doch Ween haben ihn um Längen überrundet. Zugegeben: Sie haben mit Zappa gemeinsam, dass der Humor ziemlich oft unter die Gürtellinie gleitet – das gilt bereits für das Cover von „Chocolate & Cheese“, auf dem eine nackte Damentaille diese sprichwörtliche Gürtellinie feilbietet. Die Songs handeln von krebskranken Kindern, von AIDS oder sprechen banale Wahrheiten wie „Don’t Shit Where You Eat“ aus – wie, das soll komisch sein? Ist es eigentlich nicht, doch im Zusammenhang mit den unschuldig geträllerten Melodien der Brüder Gene und Dean Ween bekommt selbst das schwärzeste Thema eine gewisse Heiterkeit. Ist das nicht die Aufgabe von Humor? Sich über die ganze Tragik hinwegzusetzen, die das Leben ohnehin bietet, und befreit über das zu lachen, was eigentlich das Schlimmste ist? Das können Ween, denn auf „Chocolate & Cheese“ beweisen sie die Gabe zu einem Songwriting, das so gekonnt freundlich ist, dass man selbst dann noch mitsingen muss, wenn einem eigentlich die Zunge im Hals stecken bleiben müßte. Nach einigen ziemlich schrägen und krachigen Veröffentlichungen auf kleinen Indies wie ‘Shimmy Disc’ legten Ween mit „Chocolate & Cheese“ 1994 ihr erstes glasklares Pop-Album hin. Es ist nicht untertrieben, diese Phase von Ween als gelungene Mischung aus den Beatles zur „White Album“-Phase und Prince zu bezeichnen. Von den Beatles nahmen sie die Melodien, von Prince den funkigen Groove. Unvergesslich und vielleicht sogar Highlight der Platte: Das siebenminütige „Buenas Tardes Amigo“, eine in mexikanischem Englisch vorgetragene Ballade zum Thema Blutrache, die mit dem besten Italowestern-Gitarrensolo aller Zeiten endet.

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