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    Ted Leo And The Pharmacists
    Shake The Sheets

    VÖ: 21.02.2005 | Label: Lookout/Cargo
    Text: Ingo Neumayer
    Ted Leo And The Pharmacists - Shake The Sheets

    Diese Apotheke hat auch samstagabends geöffnet: Ted Leo lädt zum Tanz, und die Power-Pops, Neo-Mods und Soul-Rods stehen Schlange.

    Bei Anpfiff Sport. 20 Sekunden spannt einen Ted Leo im Opener „Me And Mia“ auf die Folter, und dann sind alle da: die Band. Die Sonne. Und die Zuhörer. „Do you believe in something beautiful?“ Klar doch. „Then get up and be it.“ Doch auch Menschen ohne Eigeninitiative wird geholfen, denn in dem ein oder anderen Moment ist „Shake The Sheets“ genau das, woran wir alle so gerne glauben: etwas wunderschönes. Und das freut einen für sich und für ihn. Mit der Vorgängerband Chisel nie über Achtungserfolge herausgekommen, scheint sich das Blatt langsam zu wenden – die US-Presse preist Ted Leo in hohen Tönen. Und das zurecht, denn er hat es sich bequem gemacht in seiner guten Power-Pop-Stube, in der die Wände gepflastert sind mit all dem Wissen, das zwangsläufig angehäuft wird, wenn man schon so lange dabei ist. Paul Weller und Joe Jackson, The Cars und The Jam – der Wegebener sind reichlich, aktuelle Wasserreicher allerdings eher spärlich: Es gibt eben nicht allzuviele musizierende Ex-Punker, die irgendwann entdeckt haben, dass 1977 nicht nur „Never Mind The Bollocks…“ erschien, sondern auch Elvis Costellos „My Aim Is True“. Dass Leo mit Punkrock aufgewachsen ist, strahlt durch, wenn etwa bei „The One Who Got Us Out“ das Uffta-Schlagzeug brettert, ansonsten weiß der New Yorker aber auch genau, wie man in den 70ern Superlativ-Rock buchstabiert hat: Bei den Gitarrengniedeleien in „Little Dawn“ wähnt man sich glatt im Vorhof zu Eddie Van Halens Tapping-Hölle. Doch B-Noten-Abzüge sind schnell vergessen angesichts dieser Stimme, die immer ein kleines bisschen zu hoch klingt und sich gerne mal putzig überschlägt. Denn Herr Leo hat ganz schön viel zu sagen und widmet sich gut und gerne genrefremden Themen wie Politik und Gesellschaft. „But when you can’t afford a broken nose/ How can you afford to fight“ heißt es in „Heart Problems“ – so treffend hat sich noch keiner in einem Popsong mit dem doch eher drögen Thema Gesundheitssystem auseinandergesetzt. Und bei einer koketten Lüge erwischt man ihn auch noch: „Wondering if I’ve got a soul“ fragt er in „Counting Down The Hours“. Die Antwort liefert „Shake The Sheets“.

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