Yann Tiersen
Yann Tiersen & Shannon Wright

Hier treffen zwei Welten aufeinander und finden zu spannungsgeladener, prismatischer Harmonie. Yann Tiersen, 34, geboren in Brest, in Paris residierend, spielte als Jugendlicher in einer Postpunk-Band, ließ sich als Komponist, Arrangeur und Solist an diversen Musikhochschulen ausbilden, wurde berühmt mit kongenialen Soundtracks zu den Erfolgsfilmen „Die fabelhafte Welt der Amélie“ und „Goodbye Lenin“. Er jongliert mit nostalgischer Folklore, minimalistischer E-Musik und Avantgarde-Rock. An seiner Seite steht nun Shannon Wright, eine amerikanische Singer/Songwriterin, die oft mit PJ Harvey verglichen wird, aber ein reicheres Spektrum offenbart. Von sanft gehauchter, liebessehnsüchtiger Poesie bis zu extrovertiert-rockiger Dramatik. Wenn sie im mitreißendsten Song des Albums, „While You Sleep“, richtig loslegt, erinnert sie an Patti Smith. Bei der Mehrzahl der zehn Tracks bleibt ihre fragile Stimme intim nach Innen gekehrt, eingebettet in Tiersens spielerisch-detailverliebte Streicher/Piano/Gitarren-Arrangements. Meditativ schwebt im Opener „No Mercy For She“ ein Klangteppich aus gezupften Celli und Violinensprengseln über düsteren Moll-Piano-Akkorden. In „Sound The Bells“ wird mit den Stimmungen der verschiedenen Instrumente gespielt. Das Klavier übernimmt den nervös treibenden Part, wird durch Tempiwechsel einer schwelgenden, um Verzeihung bittenden Viola kontrastiert. Immer dann, wenn sich die Arrangements auf schlichte Klaviersentenzen konzentrieren, erreichen die Songs ihren anrührendsten Zauber.