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    William Elliott Whitmore
    Ashes To Dust

    VÖ: 07.02.2005 | Label: Southern/Soulfood
    Text: Patrick Großmann
    10 / 12

    Wie schwarz kann ein Weißer klingen? Altersweise Trauerweiden eines US-Tramps, der vor allem eines im Gepäck hat: den Blues, den verdammten!

    Heilige Scheiße, was für ein Organ! „When you,re up to your neck in shit, the only thing left to do is sing“, schrieb einst Samuel Beckett, der große Rätselhafte des britischen Dramas. Nicht grundlos ziert die wahre Sentenz nun das Booklet des 26-jährigen Amerikaners, der eine Stimme hat wie eine von Billigfusel zu Tode geprügelte Leber im Nikotinrausch. William Elliott Whitmore, aufgewachsen auf einer Pferdefarm am Mississippi und ehedem als Punk-Roadie unterwegs, lebt in seinem Auto und hält seit Jahren an jeder Milchkanne, um eben jene zu Akkorden aus seiner verratzten Akustikklampfe zum Beben zu bringen. Für einige Budweiser und was zu beißen. Und das versetzt auch auf Album zwei sämtliche Nackenhaare in hellste Aufregung. Wenn Whitmore in „When Push Comes To Love“ wie ein waidwunder Elch in einen aus E-Bow-Feedbacks erzeugten Psycho-Äther hineinröhrt, dass es eine Art hat, fällt einem der späte, vom nahen Tod gezeichnete Johnny Cash ein. Natürlich ist schwarz auf „Ashes To Dust“ the new bunt und eine Schaufel lediglich zu einem Zweck gebaut: „I,m diggin, my grave / I,m diggin my grave / my road to hell is surely paved“, greint Whitmore brüchig zu Schellenkranz und Dobro – so klingt nur einer, der dem Abgrund schon mal ins dreckige Antlitz gespuckt hat. Der um die Unausweichlichkeit allen Seins weiß, spätestens seit er seinen Vater sterben sah. Nur passend also, dass er durch die Wehklage „Sorest Of Eyes“ gleich noch dessen altes Akkordeon spuken lässt. Der Slide-Stomper „Lift My Jug“ wiederum zollt einem Hobo Tribut, den Whitmore einst im Alter von sechs Jahren traf. Am Ende, nach einem rachitischen Huster, ist die Funzel ganz aus. Darauf noch einen lauwarmen Jack Daniels und eine Zigarre. Vermutlich die letzte.

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