Allerdings steht das rockige Element zugunsten krautiger Experimentierfreude deutlich im Hintergrund, außer dem für unsere CD ausgewählten Track „Stungun“ rockt die Wüste diesmal gar nicht so, wie man es bei Namen wie Scott Reeder, Pete Stahl und Dave Grohl (um nur einen kleinen Teil der Beteiligten zu erwähnen) wohl unterbewußt erwartet. Doch schenkt man diesem psychedelischen Leckerbissen einmal die Zeit, die er zur Entfaltung seiner Reize braucht, fehlen einem bald die Worte, um zu erklären, warum dieses Debüt ein über jeden Zweifel erhabenes Kunstwerk ist. Vielleicht liegt es daran, daß dieses verflixte Sonntagmorgen-Feeling nach einem wilden Wochenende schon lange nicht mehr so authentisch vertont wurde wie mit „Saving Up For My Spaceship/Illuminate“. Vielleicht ist es die Unaufdringlichkeit, mit der die Earthlings? ihre vielfältigen, immer dezent eingesetzten Sounds miteinander verweben. Oder macht die Tatsache, daß man auch beim x-ten Hören noch neue Details entdecken kann, diese Platte so wertvoll? Wer bei Achim Reichels „Die grüne Reise“ immer gerne mitgefahren ist und zu Brainticket- und Can-Scheiben bewußtseinserweitert meditiert hat, sollte seine Ohren jetzt endlich auch in Richtung USA öffnen.
